115 Jahre Stadtgründung Lichtenberg – Stadtgründung in kleinen Schritten

Als Kaiser Wilhelm II. auf Schloss Hubertusstock am 15. Oktober 1907 die Gründung der Stadt Lichtenberg genehmigte, war die Stadtwerdung noch lange nicht vollzogen. Anderen Gemeinden wie Boxhagen-Rummelsburg blieb dieser Triumph verwehrt: sie traten 1912 der Stadt Lichtenberg bei.

Mit 20.000 Einwohner:innen hatte die Gemeinde Lichtenberg um 1890 längst städtische Dimensionen angenommen. Verwaltung und öffentlicher Bereich verharrten jedoch noch auf einem fast dörflichen Niveau. Städtische Einrichtungen wie eine effiziente Verwaltung, Gemeindeschulen, Wasser- und Elektrizitätswerke, ein öffentlicher Personennahverkehr, Gesundheits- und Sozialwesen waren oft nur rudimentär oder gar nicht vorhanden. 1901 ersuchte die Gemeindevertretung mit anderen Gemeinden, einen Anschluss an die Metropole Berlin zu erwirken. Diese war aber nur bereit, über den Ortsteil Friedrichsberg zu verhandeln.

Gemeindevorsteher Oskar Ziethen, seit 1906 im Amt, ergriff zielgerichtet die notwendigen Maßnahmen zum Ausbau eines städtischen Gemeindewesens: so entstanden Rathaus, Feuerwehr- und Straßenreinigungsdepot, Gericht und Gefängnis sowie die große Glaubenskirche und Schulen, Straßen wurden neu gepflastert und Schmuckalleen angelegt. Eine Eingemeindung nach Berlin scheiterte an den unterschiedlichen Interessen Lichtenbergs, Berlins und des Landkreises Niederbarnim, der um das Steueraufkommen Lichtenbergs fürchtete.

Auch für die Gründung einer eigenen Stadt brauchte es mehrere Anläufe. Erst nach dem Erwerb eines Grundstücks für den Bau eines Krankenhauses nahmen die Verhandlungen Fahrt auf. Als der Kaiser das Gesuch über die Annahme der Städteordnung durch Lichtenberg unterzeichnete, hatte die Gemeinde fast 69.000 Einwohner:innen.

Die Wahlen zur ersten Stadtverordnetenversammlung fanden vom 16. bis 18. Dezember 1907 statt, am 20. Januar trat sie erstmalig zusammen und am 3. März beschloss sie die Herauslösung der Stadtgemeinde aus dem Landkreis.

Der erste Bürgermeister der Stadt Lichtenberg, Oskar Ziethen, wurde am 21. März 1908 ins Amt eingeführt. Elf Tage später, am 1. April 1908, vollzog sich endgültig die Gründung.

 

 

Orts(teil)geschichte

Hier können Sie in Geschichte(n) der Lichtenberger Ortsteile stöbern. Viele der Beiträge sind 2013 anlässlich des 725-jährigen Bestehens des Dorfes Lichtenberg geschrieben worden. Eine Sonderausstellung im Museum Lichtenberg begleitete das Jubiläumsjahr.
2015 feierten Karlshorst, Friedrichsfelde und Neu-Hohenschönhausen runde „Geburtstage“.

 

 

Jubiläum | 140 Jahre Bahnhof Rummelsburg und Bahnhof Ostkreuz

 

Verschwundene Orte

Landmaschinenfabrik Eckert

 

Jubiläum | 650 Jahre Falkenberg
Vom Dorf zum Stadtteil

 

675 Jahre der Erstnennung Malchows

Februar 2019

 

120 Jahre Karlshorst – vom Vorwerk zum Ortsteil mit Weltgeltung

2015

30 Jahre Neu-Hohenschönhausen

Frühjahr 2015

 

750 Jahre Friedrichsfelde – Vom mittelalterlichen Dorf zum Großstadtviertel

Frühjahr 2015

725 Jahre Lichtenberg

2013

 

Bevor der Neubau zur „Platte“ wurde

2013

 

Wandern mit Theodor Fontane

2013

 

725 Jahre Lichtenberg – Große Geschichten der kleinen Dörfer

September 2013

Rummelsburg – Kiez und Stadtoase am Wasser 

2013

 

Am Gründungsort von Lichtenberg

2013

 

Die Geschichte von Malchow, Falkenberg und Wartenberg

März 2013

Die 660-jährige Geschichte von Hohenschönhausen

2012

 

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