Objekt des Monats Juli

Repräsentationskasten der VEB Elektrokohle mit Lichtbogen- und Schweißkohle, 1967

Den elektrischen Funken, der zwischen zwei unterschiedlich geladenen elektrischen Leitern entsteht, zur dauerhaften Beleuchtung nutzbar zu machen, war ein alter Ingenieurstraum. Dies gelang der Firma Gebrüder Siemens & Co am Salzufer in Charlottenburg durch den Einsatz von Kohlestäben. Zur Produktion besonders reiner Kohlen wurde ab 1899 eine neue Fabrik in der Herzbergstraße errichtet. Weitere Kohlen wurden für Motoren, Lampen, Brennöfen oder Mikrofone entwickelt. Mit der 1928 erfolgten Fusion mit der Plania-Werke AG in Ratibor (Schlesien) nannte sich der Betrieb Siemens-Planiawerke AG.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde das Werk als Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) weiter entwickelt. In dieser Zeit entstand das Kulturhaus an der Herzbergstraße. Ab 1954 war der Betrieb VEB Elektrokohle unter DDR-Verwaltung. Es gab keinen in der DDR produzierten Elektromotor, der nicht mit Kohlen von VEB Elektrokohle lief. Ein Nachteil waren Umweltschäden durch Rußentwicklung in den umliegenden Wohngebieten.

1989 hatte der Betrieb 2700 Mitarbeiter*innen und wurde 1990 in die Elektrokohle AG umgewandelt. Doch auch die Reprivatisierung dieses Betriebs verlief erfolglos. 1997 wurde die Produktion von Kohlen endgültig eingestellt. Heute beherbergt das Gelände das Don-Xuan-Center, einen Asia-Großmarkt.

Unter den Zahlreichen Hinterlassenschaften des ehemaligen VEB Elektrokohle, Dokumente, Fotografien, Pläne, Repräsentationsmappen und andere Kleingegenstände, befinden sich auch mehrere Musterkästen, die für Messen hergestellt wurden, wie dieser aus dem Jahr 1967.

 

Foto: Archiv Museum Lichtenberg

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