Objekt des Monats März

Offiziersdegen der Infanterie, um 1890

Die Geschichte Lichtenbergs ist auch eine Geschichte des Militärs, von Kriegen und anderen gewaltsamen Auseinandersetzungen. Historisch belegt ist die um das Jahr 1400 durch die Raubritter von Quitzow an den Schulzen und die Bauern in Lichtenbergs gerichtete Forderung, Holz nach Bötzow, dem heutigen Oranienburg zu fahren. Die Ritter standen zu der Zeit in einer gewaltsamen Fehde mit der Stadt Berlin. Im Falle der Weigerung sollte das Berliner Kämmereidorf niedergebrannt werden. Die Lichtenberger trotzten allerdings der Forderung und Drohung.

Auch andere gewaltsame Auseinandersetzungen, wie die Hussitenkriege, der Dreißigjährige und Siebenjährige Krieg, die Revolutionskriege, die sogenannten Einigungskriege und die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts haben in den Ortsteilen des heutigen Bezirks Lichtenberg ihre Spuren hinterlassen. Die uns gegenwärtig erreichenden Flüchtlingsbewegungen sind ebenfalls Folge von Kriegen. Waffen spielen in kriegerischen Konflikten als Mittel der Einschüchterung oder tatsächlicher Gewaltausübung eine entscheidende Rolle und sind daher in jeder Hinsicht Machtinstrumente und wirkmächtig.

Dieser Degen eines Offiziers der preußischen Infanterie aus den 1890er Jahren wurde von der Firma Weyersberg Kirchbaum & Cie in Solingen hergestellt. Er diente als Machtsymbol der Repräsentation eines höherrangigen Militärs. Der Klingenstahl trug einst reiche Verzierungen und der Griff war mit Kordeln und Silberschnüren geschmückt. Als Kampfwaffe ist dieser Degen wahrscheinlich nie verwendet worden. Gefunden wurde das inzwischen rostbefallene kriegerische Relikt in der Erde eines Gartengrundstücks an der Ferdinand-Schulze-Straße. Wie es dorthin gelangte, wem es gehörte und auf welche Weise es in die Erde geriet, ist unbekannt.

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