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Freitag, 20. Juni 2014, 19 Uhr
Ausstellungseröffnung
Begrüßung: Kerstin Beurich, Kulturstadträtin
Einführung: Dr. Jörg Morré, Deutsch-Russisches Museum
Musik: Schostakowitsch-Musikschule, Lichtenberg
25. Juni 2014
nach einem Manuskript von Hartmut Jünke
Im Mai 1945 gehörte der Fotograf Rudolf Jünke zu jenen deutschen Wehrmachtsoldaten, die den Kampf um Berlin überlebt hatten und in sowjetische Kriegsgefangenschaft gerieten. Sein Beruf bewahrte ihn vor einem Gefangenenlager. Stattdessen wurde er nach Berlin geschickt, um dort den in Hohenschönhausen stationierten Militärangehörigen als Fotograft zur Verfügung zu stehen. Sein Sohn Hartmut Jünke hat das zwischen 1945 und 1948 entstandene Bildmaterial gesichert, gesichtet und gemeinsam mit Erinnerungen aus der Zeit vor 69 in einem Manuskript aufgearbeitet. Er selbst kann die Veröffentlichung dieser einzigartigen Zeugnisse sowjetischer Militärpräsenz in Hohenschönhausen leider nicht mehr erleben.
Seine Frau, Ilse Jünke, hat die Arbeit ihres Mannes über Jahre begleitete. Sie wird im Gespräch darüber berichten, wie die Familie Jünke mit den Siegern von damals in Berührung kam. Es sind Begegnungen mit Menschen, die den meisten Deutschen bis und auch nach dem Abzug der Russen aus Deutschland unbekannt waren und blieben.
02. Juli 2014
Vortrag von Margot Blank, Deutsch-Russisches Museum
Über 20.000 Negative verkaufte der Militärfotograf Wladimir Borissow nach 1994 dem Medienpädagogischem Zentrum Potsdam. Dieses Archiv kam darauf in den Besitzt des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg, um später dem Deutsch-Russischen Museum in Karlshorst übergeben zu werden. Dr. Margot Blank nahm sich der Sammlung an und erstellte aus ihr die Ausstellung „Russischer Soldatenalltag in Deutschland 1990–1994“. Die Kuratorin der 2009 im Deutsch-Russischen Museum Karlshorst erstmals gezeigten Bilder gibt Einblick in einen einzigartigen Fundus von Aufnahmen, die sich durch hohe Professionalität und einen Blick auszeichnen, der außerhalb der deutschen Klischeevorstellungen liegt.
10. September 2014
Vortrag von Dr. Elke Scherstjanoi | Institut für Zeitgeschichte München-Berlin
In ihren Briefen nach Hause gaben Rotarmisten fragmentarische Einblicke in das Geschehen bei Kriegsende und beschrieben auch den besiegten Feind und seine nun eroberte zivile Umwelt. Daraus lassen sich - vorsichtig - Sichtweisen rekonstruieren. Das Deutschenbild der "Russen" und das Russenbild der Deutschen jener Zeit werden im Vortrag gegeneinander gestellt und in Kriegserfahrungen eingebettet.
17. September 2014
Ein Streifzug durch ihre Geschichte von 1945 bis 1994
Vortrag von Eva Badel | Erzählkreis Karlshorst
Das 1897 errichtete Gebäude der ersten Karlshorster Gemeindeschule in der Gundelfinger Straße 10/11 blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Diese ist zum großen Teil in Karlshorster Chroniken ausführlich beschrieben und auch in der Erinnerung der Karlshorster Bürger lebendig. Ganz spärlich dokumentiert ist dagegen der Zeitraum von 1945 bis 1994, in dem das Gebäude die Garnisonsschule der in Berlin stationierten sowjetischen bzw. russischen Streitkräfte beherbergte.
Eva Badel hat ehemalige Schülerinnen und Schüler dieser Schule befragt, in russischen und deutschen Archiven nachgeforscht und Internet-Beiträge ausgewertet. So ist eine interessante Materialsammlung entstanden, die an den russischen Schulbetrieb, der in diesem Karlshorster Schulgebäude fast fünf Jahrzehnte stattgefunden hat, erinnert.
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